Siegbert Tarrasch (1862-1934) war einer der größten deutschen Schachspieler. Seine beste historische Elo-Zahl betrug 2824. Er erreichte sie im Juni 1895. In den Jahren 1890 und 1891 war er Weltranglisten-Erster. Einige Eröffnungsvarianten sind nach Tarrasch benannt. So die Tarrasch-Verteidigung im Damengambit, die er erfunden und immer wieder propagiert hat, und die Tarrasch-Variante der Französischen Verteidigung.
1892 lehnte Tarrasch ein Angebot ab, sich in einem Wettkampf mit Emanuel Lasker zu messen, da dieser damals noch keine herausragenden Erfolge vorzuweisen hatte. Umso härter traf ihn, dass Lasker 1894 Steinitz die Krone des Weltmeisters abnahm. Ein Kampf um die Weltmeisterschaft mit Emanuel Lasker kam erst 1908 nach langwierigen Verhandlungen zustande. Tarrasch hatte zu diesem Zeitpunkt seinen Leistungszenit bereits überschritten. Das WM-Match wurde in Düsseldorf und München ausgetragen. Tarrasch unterlag deutlich mit 3:8 bei fünf Remisen, was er nie ganz verwinden konnte.
Tarrasch schrieb regelmäßig für mehrere Schachzeitschriften. Er lieferte sich darin teilweise scharfe Auseinandersetzungen, z. B. mit dem Wiener Schachmeister und -Publizisten Georg Marco oder mit Aaron Nimzowitsch.
Mindestens ebenso bedeutend sind Tarraschs Bücher. Die drei großen Werke Dreihundert Schachpartien (1895), Die moderne Schachpartie (1912) und vor allem Das Schachspiel (1931) sind Klassiker der Schachliteratur. „Das Schachspiel“ ist neben Helmut Pflegers „Zug um Zug“ der Top-Tipp für Schacheinsteiger. Schon zu Lebzeiten bezeichnete man Tarrasch als Praeceptor Germaniae (Lehrmeister Deutschlands). Er lehrte, aufbauend auf Steinitz, die Wichtigkeit der Beherrschung des Zentrums. Außerdem war er davon überzeugt, dass es in beinahe jeder Stellung einen absolut „besten Zug“ gebe, den es zu finden gelte (Quelle: Wikipedia).
Das bekannteste Werk von Siegbert Tarrasch: